Balkonkraftwerk 600W auf Dach

Förderung: Balkonkraftwerke

Energiesparen, bewusster Umgang mit Ressourcen und die eigene Stromherstellung sind im Kontext von steigenden (Energie-)Preisen in aller Munde. Eine von zahlreichen Möglichkeiten klima- und geldbeutelschonend Energie zu erzeugen ist das Balkonkraftwerk. Dieses wird seit dem 01. März von der Gemeinde Langenberg gefördert.

>> Hier geht’s direkt zum Langenberger Förderprogramm „Steck die Sonne ein“. <<

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaikanlage bis zu einer Leistung von 600W. Sie wird ganz einfach mit einem Stecker an das eigene Hausstromnetz angeschlossen. Der produzierte Strom wird nicht verkauft, sondern direkt vor Ort (also bei dir zu Hause) genutzt und deckt Teile des eigenen Bedarfs. So produziert man klimafreundlichen Strom und kann ihn auch noch selbst nutzen.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Ein Balkonkraftwerk kann keinesfalls „nur“ an einem Balkon installiert werden. In vielen urbanen Bereichen mag das zutreffen. Hier auf dem Land aber kommen auch Terrassen, das eigene Dach oder die Hauswand in Frage. Balkonkraftwerke werden auch „Stecker-Solaranlagen“ genannt, um zu verdeutlichen, dass lediglich der Stecker ins Hausnetz nötig ist.

Angelehnt an die Hauswand. (Bitte darauf achten, dass das Kraftwerk vor Wind geschützt ist oder gut befestigt ist).

Varianten und Funktion von Stecker-Solaranlagen

Ein Balkonkraftwerk besteht meist aus einem oder zwei Photovoltaik-Modulen, welche den Sonnenstrom ernten. Die dadurch entstehende Gleichspannung wird über einen Wechselrichter in eine Wechselspannung von 230V umgewandelt. Dieser Strom wird dann ganz einfach über eine handelsübliche Steckdose in dein Hausnetz eingespeist.

Ob für deinen Haushalt ein oder zwei Module geeignet sind, hängt von deinem Verbrauch ab. Wohnen wenige Personen bei dir und hast du wenig Verbrauch, ergibt sich wahrscheinlich bei einem Modul das beste Sparmodell für dich. Die Leistung des Balkonkraftwerks sollte dabei in etwa so kalkuliert werden, dass die Grundlast eines Haushalts gut abgedeckt werden kann.

Zu den gängigen Geräten, die zur Grundlast beitragen und (fast) immer laufen, gehören z.B.:

  • jegliche Kühl- und Gefiergeräte,
  • WLAN-Router,
  • Teichpumpe,
  • andere Stand-By-Geräte
  • uvm.

Was passiert wenn ich mehr Strom produziere als ich benötige?

In diesem Fall steht dein Stromzähler still. Wenn der produzierte Strom gleich oder gar größer als der benötigte ist, bist du völlig autark und hast keine Kosten. Der überproduzierte Strom wird entgeltfrei ins Netz eingespeist. Ja, du spendest in diesem Fall quasi deinen Strom – und sorgst ganz nebenbei für einen höheren Anteil der Erneuerbaren im Energiemix.

Die Vorteile eines Balkonkraftwerks auf einem Blick

  • Überschaubare Investition
    • ~ 450€ für 300W
    • ~ 750€ für 600W
  • Sparfaktor bis zu 100€/Jahr bei 600W
  • mit einer Lebensdauer von mind. 20 Jahre sehr langlebig
  • Amortisierung nach circa 6-9 Jahren
  • ideal für Mieter*innen (das Kraftwerk kann mit umziehen) und Eigentümer*innen

Da Balkonkraftwerke gerade sehr beliebt sind, kann es sein, dass die Bezugskosten variieren. Auch der Sparfaktor hängt vom Strompreis und der genauen Installation, der Modulgüte und natürlich dem Wetter ab. Aber als Eigenverbraucher*in hast du Hebel, die eine Stecker-Solaranlage noch attraktiver machen.

Die genaue Nutzung des eigenen Stroms hast du in der Hand. So solltest du als Kraftwerksbesitzer*in natürlich darauf achten, die Spülmaschine eher in der sonnigen Mittagszeit anzustellen als abends nachdem die Sonne bereits untergegangen ist. Die Regel ist also: scheint die Sonne, produzierst du Strom, den du auch nutzen solltest. So wirst du zum schlauen, klimafreundlichen „Prosumer“ (Producer & Consumer).

Wie wirtschaftlich sind Balkonkraftwerke?

Die genaue Wirtschaftlichkeit hängt natürlich auch von vielen Faktoren ab – unter anderem vom aktuellen Strompreis oder der genauen Installationsart. Du kannst sie vor der Anschaffung auch einmal grob kalkulieren. Das geht mit dem hilfreichen >> Online-Tool der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW).

Balkonkraftwerk: Rechtliches & Bürokratie

Ein Balkonkraftwerk kaufen, einstecken, losgeht’s? Zugegeben: so einfach ist es dann doch nicht. Ein paar wenige technische/bürokratische Hürden sind tatsächlich zu nehmen.

Viele Stecker-Solar-Sets kommen mit einer einfachen Installations-Anleitung. Trotzdem solltest du sicherstellen, dass die Installation des Balkonkraftwerks zumindest von Fachpersonal abgenommen wird.

Ein weiterer Punkt ist die korrekte Anmeldung des Anlage. Diese ist kostenlos und geschieht über den Netzbetreiber. Hier vor Ort ist das die Westnetz. Auf der Internetseite der Westnetz kannst du deine Anlage schnell anmelden.

Nach der Anmeldung fehlt noch der Eintrag in das Marktstammdatenregister. Unter marktstammdatenregister.de kannst du die Anlage einfach registrieren, deine Daten angeben und fertig.

Förderung von Balkonkraftwerken

Tolle Sache: Viele Kommunen fördern mittlerweile die Installation von Balkonkraftwerken bzw. Solar-Steckeranlagen. So auch die Gemeinde Langenberg, welche seit dem 01. März 2022 einen Fördertopf aufgelegt hat, der die Energiewende von zu Hause aus unterstützen soll. Unter dem Motto „Steck die Sonne ein“ werden Anlagen mit einem Modul (á 300W) mit 50€ und Anlagen mit 2 Modulen mit 100€ gefördert. Mehr Infos und die genauen Richtlinien findest du hier:

Auch andere Kommunen haben bereits Förderprogramme oder sind gerade dabei eines umzusetzen. Frage dazu am besten einfach bei deiner Kommune nach. Falls deine Kommune noch keine Förderung hat, lohnt es sich mal an lokale Parteien heranzutreten. Auch die Förderung in Langenberg geht auf einen Antrag von uns GRÜNEN zurück, nachdem wir von einem Bürger darauf aufmerksam gemacht wurden.

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